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Die Psychiatrie befindet sich gegenwärtig in einer Krise. Die Anforderungen, denen sich die Psychiatrie in der modernen Gesellschaft in Deutschland gegenübersieht, und der Hilfebedarf steigen. Das medizinische Fachgebiet kann den an sie gestellten Erwartungen aber nicht mit den gewohnten Strategien, Paradigmen und Interventionen gerecht werden. Insbesondere mit ihrer einseitigen neurowissenschaftlichen Ausrichtung, ihrem naturwissenschaftlichen Menschenbild und dem Versuch, psychische Probleme vorwiegend als „Gehirnerkrankungen“ mit nur geringer Kontextabhängigkeit zu verstehen, der Öffentlichkeit zu vermitteln und damit biologische Therapien in den Vordergrund zu stellen, hat die akademische Psychiatrie für viele Betroffene kaum noch sinnvolle neue Effekte bewirkt. Keine medizinische Fachdisziplin muss sich so intensiv mit der Wechselwirkung des menschlichen Individuums und seiner Umgebung, Widersprüchen zwischenmenschlichen Lebens und Life events auseinandersetzen. Das bedingt die Notwendigkeit einer deutlich verbesserten Kommunikation auf allen Ebenen. In diesem Podcast sprechen Therapierende über Sinn und Unsinn, Täuschung und Selbsttäuschung und vor allem über exsistierende Lösungsansätze für das Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie. Email: patientin.psychiatrie@posteo.de Musik: Goodbye Paranoia, https://app.backstagepro.de/goodbyeparanoia
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Thursday Jun 27, 2024
3. Patientin Psychiatrie - Die Pandemie der Depressivität
Thursday Jun 27, 2024
Thursday Jun 27, 2024
"Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen." So steht es auf der Homepage des Bundesgesundheitsminiteriums. Seit einigen Jahren bekennen sich viele Menschen zu ihrer Depression. So viele, dass die Behandlungsmöglichkeiten, v.a. allem Psychotherapieplätze knapp werden. Und wer keine Psychotherapie bekommt, der sollte dringend ein Medikament nehmen, oder? Weil "die Depression" ja eine Krankheit ist, oder gibt es da auch andere Möglichkeiten?
Teil 1 der Serie "Depressivität" über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten mit Jan BgB, Stefan Weinman und Carola Stiglmayr
Email: patientin.psychiatrie@posteo.de
Literatur:
Tom Bschor, MD1,6; Lea Nagel, MD1,2; Josephine Unger, MD3; Guido Schwarzer, MSc, PhD4; Christopher Baethge, MD5
Differential Outcomes of Placebo Treatment Across 9 Psychiatric Disorders
A Systematic Review and Meta-Analysis
JAMA Psychiatry. Published online May 29, 2024.
Pim Cuijpers, Hisashi Noma, Eirini Karyotaki, Christiaan H. Vinkers, Andrea Cipriani, Toshi A. Furukawa
A network meta-analysis of the effects of psychotherapies, pharmacotherapies and their combination in the treatment of adult depression
World Psychiatry, Volume19, Issue1, February 2020, 92-107.
Klaus Dörner, Ursula Plog, Thomas Bock
Irren ist menschlich: Lehrbuch der Psychiatrie und Psychotherapie
Auflage, Psychiatrie-Verlag, 2019.
Kirsch I . Deacon BJ . Huedo-Medina TB . Scoboria A . Moore TJ . Johnson BT .
Initial severity and antidepressant benefits: a meta-analysis of data submitted to the Food and Drug Administration.
PLoS Medicine Vol. 5, No. 2, e45 doi: 10.1371/journal.pmed. 0050045
Moncrieff J . Kirsch I .
Efficacy of antidepressants in adults. BMJ. 2005; 331 155-157
Thorsten Padberg
Die Depressions-Falle: Wie wir Menschen für krank erklären, statt ihnen zu helfen. Fischer, 2021.
Stefan Weinmann
Die Vermessung der Psychiatrie: Täuschung und Selbsttäuschung eines Fachgebiets. Psychiatrie-Verlag, 2019.
Stefan Weinmann
Erfolgsmythos Psychopharmaka. Warum wir Medikamente in der Psychiatrie neu bewerten müssen. Mabuse-Verlag, 2013.
Irvin D. Yalom
Existenzielle Psychotherapie
Edition Humanistische Psychologie - Ehp; 5., korrigierte Auflage, 2010.
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