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Die Psychiatrie befindet sich gegenwärtig in einer Krise. Die Anforderungen, denen sich die Psychiatrie in der modernen Gesellschaft in Deutschland gegenübersieht, und der Hilfebedarf steigen. Das medizinische Fachgebiet kann den an sie gestellten Erwartungen aber nicht mit den gewohnten Strategien, Paradigmen und Interventionen gerecht werden. Insbesondere mit ihrer einseitigen neurowissenschaftlichen Ausrichtung, ihrem naturwissenschaftlichen Menschenbild und dem Versuch, psychische Probleme vorwiegend als „Gehirnerkrankungen“ mit nur geringer Kontextabhängigkeit zu verstehen, der Öffentlichkeit zu vermitteln und damit biologische Therapien in den Vordergrund zu stellen, hat die akademische Psychiatrie für viele Betroffene kaum noch sinnvolle neue Effekte bewirkt. Keine medizinische Fachdisziplin muss sich so intensiv mit der Wechselwirkung des menschlichen Individuums und seiner Umgebung, Widersprüchen zwischenmenschlichen Lebens und Life events auseinandersetzen. Das bedingt die Notwendigkeit einer deutlich verbesserten Kommunikation auf allen Ebenen. In diesem Podcast sprechen Therapierende über Sinn und Unsinn, Täuschung und Selbsttäuschung und vor allem über exsistierende Lösungsansätze für das Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie. Email: patientin.psychiatrie@posteo.de Musik: Goodbye Paranoia, deafground.com/de/bands/goodbye-paranoia/ https://lipperando.de/products/funshirt-lipperando-patientin-psychiatrie-herren-shirt?_pos=1&_sid=1370e2543&_ss=r
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Friday Jun 06, 2025
Friday Jun 06, 2025
Erratum: Bei der im Podcast erwähnten WHO-Studie zum Verlauf von Psychosen in verschiedenen Ländern und Kulturen war die Studie von Jablensky et al. (1992) gemeint.
Jablensky, A., Sartorius, N., Ernberg, G., Anker, M., et al. (1992). Schizophrenie: Manifestationen, Häufigkeit und Verlauf in verschiedenen Kulturen: Eine Zehn-Länder-Studie der Weltgesundheitsorganisation. Psychological Medicine, Mo Suppl 20, 97.
Weinmann S (2019) Die Vermessung der Psychiatrie: Täuschung und Selbsttäuschung eines Fachgebietes. Psychiatrie Verlag.
Weinmann S, Aderhold V (2010) Antipsychotic medication, mortality and neurodegeneration: the need for more selective use and lower doses. Psychosis: Psycholological, Social and Integrative Approaches 2(1):50–69.
Wunderink L, Nienhuis FJ, Sytema S, Slooff CJ, Knegtering R, Wiersma D (2007) Guided discontinuation versus maintenance treatment in remitted first-episode psychosis: relapse rates and functional outcome. J Clin Psychiatry 68(5):654–661.
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